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Solidarität mit den koptischen Christen...

11. Okt 2011

...in Ägypten. Die jüngsten Ereignisse in Kairo erfüllen mich mit großer Sorge, weil jedwedes Mittel der Gewaltanwendung grundsätzlich inakzeptabel ist.

Die Lage der koptischen Christen in Ägypten wird zunehmend prekärer. Ich nehme eine wachsende Gewalt radikaler Muslime gegen Christen und koptische Kirchen wahr.

Der koptisch-orthodoxe Bischof in Deutschland, Anba Damian, stellt fest, die christliche Jugend seines Heimatlandes sähe keine Zukunft mehr in Ägypten, viele wollten nur noch ins Ausland. Unsere Solidarität aus einem Land, das Religionsfreiheit zu einer wesentlichen Grundlage für demokratisches Miteinander zählt, muss sich im politischen Umgang mit dem ägyptischen Übergangsrat beweisen.

Viel zu früh hat die deutsche Bundesregierung den Übergangsrat mit wirtschaftlicher Hilfe unterstützt, ohne an die Mittel Bedingungen zu knüpfen. Das fördert weder die Demokratie noch unterstützt es die Bevölkerung, sondern trägt zum Machterhalt führender Militärs bei.

Aus der viel zu langen Unterstützung diktatorischer Regime auch durch Waffenlieferungen sollte die deutsche Politik lernen: Diplomatie muss heißen, unsere Werte zu kommunizieren. Wirtschaftliche Interessen dürfen nicht die Außenpolitik dominieren.

Die Menschen brauchen unser überzeugtes Eintreten für ihre Grundrechte: Die Freiheit zur Religionsausübung gehört unmittelbar und wesentlich dazu. Das gilt auch für die christlichen Kopten in Ägypten.

Die katholische Friedensbewegung pax christi erwartet, dass Ägypten Menschen jeder Glaubensrichtung schützt und der Gewalt Einhalt gebietet.pax christi setzt sich kontinuierlich für den interreligiösen Dialog und gegen die Gewaltbereitschaft fundamentalistischer Bewegungen ein. Wir verstehen das Recht auf Religionsfreiheit als von Gott dem Menschen verliehen, als Ausdruck seiner Personenwürde.

+ Heinz Josef Algermissen

Präsident von pax christi Deutschland
Bischof von Fulda